die Chronik zu Jahren 2017 bis 2020
Die Chronik der K.G. Alt-Köllen vun 1883 e.V.
Von Frank Tewes
Und endlich ist die lange Alaaf-freie Zeit vorbei und die neue Session konnte am 11.11.2016 beginnen. Nach dem Aufgalopp zum Ende des Jahres 2016 war der Dreikünnige-Appell am 6. Januar 2017 der erste größere Höhepunkt, bei dem die Mitglieder der Gesellschaft sich am Kölner Stadtrand auf die Veranstaltungen der bevorstehenden Session einstimmten. Wie bereits im Vorjahr mit Erfolg praktiziert, wurde auch dieses Jahr die Goldene Mütze wieder im Rahmen des Dreikünnige-Appells verliehen. Es hat sich bewährt, diese von der K.G. Alt-Köllen vergebene Ehrenauszeichnung für Ver- dienste um das Kölner Brauchtum in einer ruhigeren und intimen Atmosphäre zu verleihen. Diesjäh- riger Mützenträge ist Wicky Junggeburth, der Prinz aus dem Jahr 1993 mit dem unvergessenen Lied „Einmol Prinz zo sin“. Im Anschluss begann Wicky Junggeburth seine Karriere auf den Bühnen der Stadt Köln und darüber hinaus, wobei er sich bis heute eher den leisen Tönen widmet und die Historie des Kölner Karnevals bei seinen Veranstaltungen aufarbeitet.
Vom 14. bis 16. Januar war es dann endlich soweit, die Zeltsitzungen, die Proklamation des Dreige- stirns durch die Kölner Bürger, fand auf dem Neumarkt statt. Die Superlative der Vorjahre muss man kaum wiederholen. Samstag und Sonntag waren, wie seit Jahren gewohnt, ausverkauft und auch die Mädchensitzung am Montag erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Um es kurz zu machen, es waren wieder drei Tage wie aus einem Guss. Durch die Länge der Session gab es dann eine durch Härenovende unterbrochene Ruhephase bevor am 17. Februar 2017 mit der Kostümsitzung der K.G. Alt-Köllen ein weiterer Höhepunkt der Session anstand. Alle Gäste verlebten einen stimmungsgeladenen Abend. Wie gewohnt ist die Zeit zwischen der letzten Sitzung und den heißen Tagen nur sehr kurz und bereits eine Woche später, am 25.02.2017 fand der ausverkaufte Paprikaball in den Räumen der Wolkenburg statt, bevor am Rosenmontag die K.G. Alt-Köllen in einem prächtigen Zoch durch die Stadt Köln zog. Den Abschluss des karnevalistischen Treibens bildete das Fischessen der K.G., bei dem sich Freunde in die Regenerationsphase verabschiedeten. Auf der Jahreshauptversammlung im Sommer 2017 wurde unser Präsident Rainer Riedel mit großer Mehrheit im Amt bestätigt und wird unsere Gesellschaft durch die nächsten Jahre führen.
Kurz nach dem Jahreswechsel 2017/2018 durften wir mit unserem Dreikünnige Appell ungewöhnlich früh in die neue Session starten. Während des beschwingten Start in die Session erhielt Biggi Fahnenschreiber-Deppenheuser, „die Mutter aller Mariechen“ die Golden Mütze der KG Alt-Köllen für Ihre langjährigen Verdienste um die Tanzgruppen im Kölner Karneval. Eine besser zum aktuellen Motto „Mer Kölsche danze us der Reih“ passende Mützenträgerin hat es wohl selten gegeben. Es folgten drei immer wieder unglaubliche Zeltsitzungen auf dem Neumarkt. Während der Samstag und Sonntag seit Jahren Selbstläufer sind und der Inbegriff von „Karneval für alle“ darstellt, hat sich auch die zum dritten Mal stattfindende Mädchensitzung am Montag inzwischen fest etabliert. In diesem Zusammenhang sind wirklich alle guten Dinge 3 und was 2018 in Kölle dreimal stattfindet ist ja bekanntlich kölsche Tradition. Am 21. Januar folgte die vierte Fastelovends Matinee im Odeon in der Kölner Südstadt. Hier traf sich die KG mit vielen Freunden und verlebte schöne Stunden beim Schwade und Verzelle nachdem man zunächst gemeinsam den Film über 40 Jahre Bläck Fööss gesehen hatte. Die Kostümsitzung zog dieses Jahr erstmal seit vielen Jahren zurück in den Sartory. Vor einem vollen Haus wurde mit einem tollen Programm die Entscheidung als richtig bestätigt. Nach der Sitzung kam bereits bei der ersten Wiederaufnahme etwas von dem Feeling der legendären After-Show-Partys im Sartory auf. Der kurzen Session geschuldet blieb kaum Zeit zum Durchatmen bis es in die heiße Phase der Session ging und schon war es Zeit für den traditionell am Karnevalssamstag stattfindenden Paprikaball. Wie immer vergnügten sich Jung und Alt in der ausverkauften Wolkenburg. Karnevalssamstag ohne Paprikaball ist einfach kein Karneval. Zwei Tage später nahm die K.G. Alt-Köllen wieder mit einer großen Gruppe und gefolgt von einem großen Festwagen am Kölner Rosenmontagszug teil. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass Petrus wieder ne Kölsche war und das Wetter mitspielte. Abgeschlossen wurde die Session durch das traditionelle gemeinsame Fischessen der Gesellschaftsmitglieder mit Familien.
Nachdem die KG Alt-Köllen vun 1883 e.V. in der Session 2017/2018 in Ihren 135. Geburtstag erfolgreich mit vielen Freunden gefeiert hatte, folgten bis zur Jahreshauptversammlung verhältnismäßig ruhige Monate, in denen im Hintergrund bereits an den Veranstaltungen der anstehenden Session 2018/2019 die Feinjustage betrieben wurde. Die ruhige Phase wurde unterbrochen durch einen Wechsel an der Spitze unserer Tanzgruppe Kölsche Harlequins. Von Cassia Kuckelkorn wechselte das Zepter nach vielen erfolgreichen Jahren in die Hände von Stefanie Hilger und Peter Pick. Auf dem monatlich stattfindenden Stammtisch trafen sich die Mitglieder, Familich und Fründe zu geselligen Abenden. Das Sommerfest im Juni im Fort I im Friedenspark war ein Höhepunkt außerhalb der Session. Auf der Jahreshauptversammlung wurde unser erster Vorsitzender Ernst Braun zum Ende seiner ersten Amtszeit mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Mit Markus Lüdemann verließ ein langjähriges Mitglied des Vorstandes die erste Reihe aus persönlichen Gründen, um aber weiterhin der Gesellschaft mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ebenso stellte unser langjähriger Zeugmeister Jürgen Brocker sein Amt zur Verfügung. Wir danken Markus Lüdemann und Jürgen Brocker für Ihren Einsatz in unserer Gesellschaft. Leider haben uns auch in dieser Session wieder einige Mitglieder für immer verlassen. Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder Richard Henschen, Weihbischof Melzer und Torsten Sonntag. Richard Henschen hat über viele Jahre den Senat der KG Alt-Köllen und unseren Elferrat unterstützt. Weihbischof Melzer war Ehrensenator und Ehrenmitglied unserer KG.
Nach der Session ist vor der Session 2017/2018 und so wurde schon bald nach Aschermittwoch mit der Vorbereitung der Jahreshauptversammlung, des Sommerfestes und zahlreicher weiterer Aktivitäten begonnen. Nach dem Auftakt der Session 2018/2019 am 11.11.2019 begann auch für die KG Alt-Köllen vun 1883 e.V. wieder die ganz heiße Zeit der Vorbereitung auf die neue Session. Gleichzeitig zeigt sich deutlich bei Veranstaltungen des gesamten Kölner Karnevals, dass die K.G. Alt-Köllen vun 1883 e.V. durch ihre enger werdende Vernetzung mit befreundeten Gesellschaften, ihren Mitgliederzuwachs an Karnevalsverrückten und die zunehmende Präsenz der Kölschen Harlequins eine nicht zu übersehende Größe bei vielen Veranstaltungen rund um den Kölner Karneval darstellt. Diese Präsenz in der Öffentlichkeit und die wachsende Anzahl begeisterter junger Neumitglieder in Verbindung mit einer Vielzahl von Aktivitäten wie Fuball, gemeinsames Auftreten bei diversen Veranstaltungen und nicht zuletzt unser regelmäßiger Stammtisch in der Südstadt, die sich über das ganze Jahr ziehen, trugen und tragen dazu bei, dass entgegen aller Prognosen auch heute Karnevalsgesellschaften wachsen können, wenn Tradition und Moderne, der Spaß und das gemeinsame Arbeiten, Erfahrung und neue Ideen entsprechend verknüpft werden.
Nach dem Jahreswechsel startete die K.G. am 6. Januar 2019 mit dem Dreikünnige-Appell ins neue Jahr. Die Ehrung von langjährigen, verdienten Mitgliedern sowie die Auszeichnung von Jürgen Roters, Oberbürgermeister a.D., mit der Goldenen Mütze waren die Höhepunkte der Veranstaltung, die durch musikalische Auftritte kurzweilig gestaltet wurde. Beim anschließenden Schwade un Verzälle war die Vorfreude auf das kommende Wochenende deutlich zu spüren. Am 12., 13. und 14. Januar war dann endlich einer der Höhepunkte der Session mit 3 rappelvollen Zeltsitzungen erreicht, bei denen sich die Mädchensitzung am Montag immer mehr zum absoluten Stimmungsrenner entwickelt. Wer das einmal erlebt hat, kommt definitiv wieder. Als nächste Veranstaltung im Programm der K.G. Alt-Köllen vun 1883 e.V. fand das neue Format „Alt-Köllen fiert Fastelovend in d´r Wettschaff“ statt, eine Mischung aus karnevalistischem Programm und Treffen unter Freunden. Das neue Format war ein voller Erfolg und wird seinen festen Platz im Programm der K.G. Alt-Köllen vun 1883 e.V. finden. Mit etwas Abstand folgte die Kostümsitzung Orjenal Kölsch im großen Sartory-Saal zu Köln. Ein abwechslungsreiches Programm sorgte für beste Stimmung und die Nachsitzung, die im Vorjahr noch etwas verhalten daher kam, war in diesem Jahr schon wieder auf dem Niveau der legendären Nachsitzungen der 90er-Jahre. Höhepunkt der Session 2018/2019 waren dann natürlich auch für Alt-Köllen die 5 tollen Tage, aus denen der ausverkaufte Paprikaball in der Wolkenburg und die Teilnahme am Rosenmontagszooch herausragten. Abgeschlossen wurde die Session mit einem gemeinsamen Fischessen. Es folgte die ruhigere Zeit mit der Jahreshauptversammlung, in der Hans-Günter Horst zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt wurde und die Nachfolge von Ernst Braun antrat, für dessen Verdienste um die K.G. wir uns bedanken. Im Sommer fand dann die zweite Ausgabe des Sommerfest im Römperpark mit einem bunten karnevalistischen Programm statt. Nach wettertechnisch durchwachsenen Tagen vor dem Sommerfest schien die Sonne wie bestellt von einem strahlend blauen Himmel auf die Mitglieder, Familien und Freunde der K.G. Alt-Köllen vun 1883 e.V. Innerhalb der Gesellschaft lässt sich immer ein Grund zum Feiern finden und so sahen sich viele Mitglieder schon kurze Zeit später wieder auf der Hochzeit unseres Präsidenten Prof. Dr. Rainer Riedel. Leider haben uns auch in dieser Session wieder einige Mitglieder für immer verlassen. Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder Herbert „Hörby“ Hofacker, Theo Schulte, Helmut Wilbert und Helmut Mahlberg.
Keiner ahnte zu Beginn der Session 2019/2020, dass dies die letzte unbeschwerte Session ohne Beeinträchtigungen durch Covid 19 sein sollte.
Kurz nach dem 11.11.2019 der in ganz Köln noch ausgelassen gefeiert wurde, eröffnete die KG Alt-Köllen vun 1883 e.V. am 15.11.2019 die neue Session feierlich in den Räumen des Lindner Hotels.
Es folgten kurz nach dem Jahreswechsel der „Dreikünnige-Appell“ mit der Verleihung der Goldenen Mütze an „alle Organisatoren und Veranstalter der Kölner Veedelszöch“. Wie immer im Leben der KG enden die Veranstaltung beim lustigen Schwade un Verzälle. Vielleicht ist an dem einen oder anderen Tisch bereits das erste Mal über diesen neuen Virus gesprochen worden.
Am 11., 12. und 13. Januar 2020 fanden dann die vorerst letzten Zeltsitzungen mit einem ausverkauften Zelt statt. 14 Tage später feierte die KG gemeinsam mit Freunden im Keller des Früh am Dom die zweite Auflage des neuen Formats „Alt Köllen fiert Fastelovend in d´r Weetschaff“. Die Mischung aus Karnevalistischem Programm und Feiern mit Freunden war, wie die Premiere im Jahr zuvor, ein voller Erfolg.
Es folgte am 14. Februar 2020 die Kostümsitzung im Orjenal Kölsch im großen Satory Saal zu Köln. Ein TOP-Programm sorgte für einen vollen Saal, beste Stimmung bei den Besuchern und ein lange Nachsitzung in den Räumen des Satory. Am nächsten Wochenende feierten Millionen von Menschen die 5 tollen Tage von Weiberfastnach bis Aschermittwoch. Die Höhepunkte aus Sicht der KG Alt-Köllen waren der wie immer ausverkaufte Paprikaball in der Wolkenburg und der Rosenmontagszuch mit einer langen After-Zuch-Party im ZAB in der Severinsstraße. Abgeschlossen wurde die Session mit einem gemeinsamen Fischessen.
Aus heutiger Sicht mutet es wie ein Wunder an, dass Köln nach parallelen Vorfällen in Österreich und dem Kölner Umland von der Pandemie verschont geblieben ist. Trotzdem war nach dem Ende der Session 2019/2020 nichts mehr wie vorher. Das Ausmaß der Pandemie wurde jedoch erst in den nächsten Monaten klar. Nacheinander wurden KG-Stammtische, die Jahreshauptversammlung und das Sommerfest abgesagt. Social-Distancing, Lockdown, Masken und das Thema Corona bestimmten das Leben.
Dann der Schock für alle Karnevalisten in und um Köln, zunächst wurden alle Veranstaltungen zum 11ten im 11ten und schließlich die ganze Session abgesagt. So ganz „ohne“ geht es jedoch auch in einer Pandemie nicht. Die KG verlieh die traditionelle Goldene Mütze an das Dreigestirn der Session 2020/2021 und 2021/2022 für den Mut und den karnevalistischen Geist, trotz der Pandemie die Aufgabe des Dreigestirns angenommen zu haben. Der Vorstand der KG Alt-Koellen schickte jedem Mitglied ein karnevalistisches Überraschungspaket. Eine Kleine Freude von Freunden für Freunde in dieser schwierigen Zeit. Ein Höhepunkt dieser stillen und vielfach traurigen Session war mit Sicherheit der Rosenmontagszuch, den das Festkomitee gemeinsam mit dem Hänneschen Theater ins Leben gerufen hat. Im kleinen Kreis fanden viele Mitsingkonzerte als virtuelle Zusammenkünfte unter Freunden am Bildschirm statt.