die Chronik zu Jahren 1973 bis 1981
Die Chronik der K.G. Alt-Köllen vun 1883 e.V.
Von Frank Tewes
Stetig wuchs weiterhin die Zahl der Mitglieder; sie wurde bald so groß, dass ähnlich wie zu Anfang der 1950er Jahre der Umzug in die größten Kölner Veranstaltungssäle notwendig wurde. Das erforderte natürlich ein größeres Ratsgestühl. Und so wollte sich die KG zum 90. Geburtstag in der Session 1973 einen neuen Elferratstisch leisten. Senator Georg Rotter, der zugleich Architekt war, holte mehrere Angebote ein. Präsident Kurt Ludes jedoch fand zwischenzeitlich eine preisgünstigere Lösung. Statt eines neuen Gestühls wurde ein gebrauchtes Möbel angeschafft. Denn die Große Kölner KG hatte einen Elferratstisch samt einer Bütt abzugeben: 3000 Mark waren allerdings auch dafür noch zu berappen.
Doch auch hier fand Ludes eine Lösung: Senat und Gesellschaft sollten sich die Kosten teilen. Gesagt, getan: Während der Senat also 1500 Mark aufbrachte, verhökerte die Gesellschaft den alten Elferratstisch samt der soeben erworbenen Große-Kölner-Bütt an die KG Köllen-Alaaf zum Preis von 800 Mark. Blieben also gerade mal 700 Mark, mit denen die Gesellschaftskasse belastet wurde. Auch beim Jubiläumspräsent war man findig. Senatspräsident Franz-Leo Wirtz und Senatsgeschäftsführer Hans Fischer trafen sich mit Vertretern der Ganser-Brauerei. Dass der Betrieb in Leverkusen ansässig war, spielte im Jahr 1972 offenkundig keine allzu große Rolle. Die Jubiläumspräsente selbst wurden gerne genommen: 850 Geschenkpackungen mit je einem bedruckten Bierglas samt zugehöriger Flasche – „Alkrath-Pilsener”...
1973 wurde darüber hinaus erstmals einem verdienten Kölner Bürger im festlichen Rahmen eines Ratsherrenabends die „Goldene Mütze” verliehen. Dieser Festakt wurde im Laufe der Zeit zu einem vielbeachteten gesellschaftlichen Ereignis. Zugleich wurde die Veranstaltung bis ins Jahr 2006 hinein als „Kölns einzige Elften-im-Elften-Sitzung” gehandelt und hatte somit eine Art Sonderstatus in der Domstadt. Denn: Ein Top-Programm schloss sich an den Ehrungsakt an. Anfang der 1970er Jahre war die erste Elften-im-Elften-Sitzung noch als „Parade” tituliert – doch schnell mauserte sie sich zu einem ausgewachsenen Sitzungstreiben. Im ersten Jahr noch gemeinsam mit der KG Kölsche Narren Gilde machte die KG Alt-Köllen sich schließlich auf, die neue Veranstaltungsform allein-verantwortlich in Köln zu etablieren.